EU-Taxonomie: Was ist „grün“?

EU-Taxonomie: Was ist „grün“?

Für die Raiffeisen Zertifikate bleibt das selbst auferlegte, strenge Regelwerk

Mit dem Regelwerk der Taxonomie legt die EU-Kommission Standards für ökologisches Wirtschaften fest. Streitpunkt darin: Investitionen in neue Gas- und Atomkraftwerke sollen in der Europäischen Union unter bestimmten Auflagen als klimafreundlich gelten. Kritiker bewerten das als herben Rückschlag für den Klimaschutz. Österreich kündigte sogar eine Nichtigkeitsklage beim Europäischen Gerichtshof an, der sich auch Luxemburg anschließen will. Auch einige andere Länder wie Spanien, Dänemark, die Niederlande und Schweden haben sich öffentlich gegen die Regelung ausgesprochen.

Sicherlich ist das umstrittene Regelwerk keine perfekte Lösung. Doch geht die EU-Kommission davon aus, ihre ehrgeizigen Klimaziele nur mit Hilfe der „Brückentechnologien“ Gas und Kernkraft erreichen zu können. Konkret hat sich die EU vorgenommen, den Treibhausgasausstoß bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken und bis 2050 klimaneutral zu werden. Mittels der Taxonomie soll erreicht werden, dass Bürger und Anleger in klimafreundliche Technologien investieren.

Der Trend zur Nachhaltigkeit bei der Geldanlage ist in vollem Gange. Laut dem Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hat das unter Nachhaltigkeitskriterien angelegte Vermögen 2020 in Österreich mit einem Volumen von 38,9 Mrd. Euro einen Rekord erreicht. Gegenüber dem Vorjahr betrug das Plus 29 Prozent. Dabei gilt: Finanzielle und soziale Rendite sind kein Widerspruch. Denn durch nachhaltige Anlageprodukte ist es möglich, Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt zu übernehmen und gleichzeitig Renditechancen zu nutzen.

Auch Zertifikateanbieter sind schon seit Langem mit eigenen Angeboten am Markt. Als Pionier im Bereich Strukturierte Produkte beschäftigt sich die Raiffeisen Centrobank (RCB) schon seit über 20 Jahren mit diesem Thema und hat 2005 Index-Zertifikate mit einem Nachhaltigkeits-Bezug emittiert. Später hat das Zertifikatehaus auch Kapitalschutz-Zertifikate auf verschiedene STOXX® ESG-basierte Indizes ausgegeben, um das Thema Nachhaltigkeit für Anleger einfach und mit Kapitalschutz investierbar zu machen. Seit 2014 erfolgen die Emissionen in Form einer speziellen Zertifikate-Serie.

Erstmals stellt RCB nun Zertifikate bereit, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wurden. Als unabhängiges Gütesiegel mit hoher Glaubwürdigkeit und sehr hohem Wiedererkennungswert zertifiziert dieses im Finanzbereich ethisch orientierte Projekte und Unternehmen, die Gewinne durch nachhaltige Investitionen erzielen.

In der Zusammenstellung der Unternehmen in den Basiswerten kommen unter anderem strenge Ausschlusskriterien für Unternehmen, die Umsätze in kontroversen Geschäftsfeldern z.B. im Zusammenhang mit Waffen, Rüstung, Tabak, Glücksspiel, Erwachsenenunterhaltung, Kohle oder den Bereichen Kernkraft, Öl & Gas zu tragen erzielen, zu tragen.

Als neuer Basiswert wurde dazu der MSCI® World Climate Change Top ESG Select 4.5% Decrement Index kreiert. Neu und innovativ ist der Ansatz, zusätzlich zu den klassischen ESG-Ratings auch den positiven Beitrag jedes einzelnen Unternehmens zum Klimawandel zu berücksichtigen. Bei der Auswahl, der über 300 Unternehmen im Index, kommen unter anderem strenge Ausschlusskriterien zum Einsatz, auf Basis welcher Unternehmen ausgeschlossen werden welche beispielsweise Umsätze aus Bereichen wie Atomkraft und Öl & Gas erzielen. Weitere Infos und Anlageprodukte beim Index-Leitfaden: Klimaschutz 



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