ATX® Top/Flop 2020

ATX® Top/Flop 2020

Welche österreichischen Aktien stechen heraus?

Marktkommentar

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der angeordneten Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Ausbreitung sind klarerweise dramatisch. Die Effekte sind jedoch unterschiedlich. Einzelne Sektoren sind de facto von einem kompletten Shutdown betroffen (z.B. Luftfahrt, Tourismus), in anderen sind die Umfeldbedingungen relativ besser (z.B. Bauwirtschaft, Lebensmittel, Verpackung). Auch zeigt sich jetzt natürlich die unterschiedliche Zyklizität der einzelnen Wirtschaftssektoren. Die grundsätzlich eher defensive Telekommunikationsindustrie sollte gegenüber der Wirtschaftskrise 2008/2009 an Stabilität gewonnen haben. Positive Effekte sind durchaus im Technologiesektor (v.a. Software) festzustellen. 

Top / Flop

Österreichische Post

Obwohl sichtbar negative Effekte im Direct Marketing Segment der Österreichischen Post spürbar sind, weist die Aktie ein relativ etwas stabileres Profil als andere Werte auf. Die Steigerung im Onlinehandel unterstütz aktuell die Paketvolumina. Die Portopreiserhöhung und der Start des neuen Finanzdienstleistungsangebotes erfolgten planmäßig am 1. April.

Telekom Austria

Der Telekommunikationssektor zeigt sich grundsätzlich defensiver als andere Sektoren. Aufgrund eines geringen Ergebniseffektes der Roamingleistungen und geänderter Tarifschemata hat die Zyklizität des Sektors gegenüber der Wirtschaftskrise 2008/09 zusätzlich abgenommen.

Verbund

Mit 75% bereits vorab verkaufter Jahresproduktion zu den höheren Strompreisen des Vorjahres weist Verbund das klassische Ergebnisprofil eines Versorgers auf, der in wirtschaftlich schwierigen Zeiten fürs erste besser abgesichert ist. Zudem hat sich die Verschuldung des Unternehmens in den letzten Jahren drastisch reduziert.

Do & Co

Durch den Shutdown der Luftfahrt (Airline Catering) und das Verbot von Eventveranstaltungen ist Do & Co im Zuge der Covid-19 Ausbreitung eines der am stärksten direkt betroffenen Unternehmen.

Erste Group

Die Aktie der Erste Group reagierte besonders stark auf die Ereignisse der letzten Wochen. Als Grund hierfür sehen wir das schwache Sentiment in Bezug auf Bankentitel allgemein, die negativen Auswirkungen von niedrige Zinsen in AT und CEE auf das für Erste und Sparkassen wesentliche Einlagengeschäft und die relativ hohe Ergebnissensibilität in Bezug auf höhere Risikokosten.

OMV

In Folge der Aufkündigung der OPEC+ Vereinbarung und der anschließenden Angebotserhöhung von Saudi-Arabien korrigierte der Rohölpreis dramatisch und belastete die Aktien des gesamten Sektors. Zusätzlich drückt der Produktionsrückgang in Folge der aktuellen Restriktionen auf die Nachfrage. 

Am ATX-Radar

Die staatlich gesetzten Maßnahmen haben Auswirkung auf die anstehende Hauptversammlungssaison und damit verbunden auf Dividendenauszahlungen. Mayr-Melnhof wird Ende April als erstes österreichisches Unternehmen eine virtuelle Hauptversammlung abhalten. Dies wurde durch eine Änderung der Regulierung im Zuge der Covid-19 Restriktionen möglich. Viele Unternehmen haben die Hauptversammlung auf unbestimmte Zeit verschoben. Diese ist innerhalb von 12 Monaten nach Ende des Geschäftsjahres durchzuführen. Die diesbezügliche Frist wurde zuletzt von 8 auf nunmehr 12 Monaten verlängert.   



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