Börsenlatein zum Jahreswechsel

Börsenlatein zum Jahreswechsel

Die Letzten werden die Ersten sein? Zahlreiche ATX-Titel haben letztes Jahr stark verloren. Nun könnten sie zu einer Aufholjagd ansetzen.

Ein schwieriges Aktienjahr 2018 liegt hinter uns. Viele Belastungsfaktoren wie die internationalen Handelskonflikte, der drohende „harte“ Brexit, die Sorgen vor einer sich abschwächenden Konjunktur und die Zinswende in den USA haben die Märkte auf Trab gehalten. Dem starken Jahresanfang folgte schnell eine ausgeprägte Korrektur. Im Herbst verstärkte sich die Abwärtstendenz sogar noch erheblich. Am Ende hat der österreichische Leitindex ATX gut 18 Prozent eingebüßt – das schwächste Jahr seit 2011. Noch weitaus größere Kursbewegungen gab es bei den Einzelwerten. Nur drei der 20 ATX-Papiere konnten 2018 mit positiven Vorzeichen abschließen. Dagegen landeten 17 Aktien im Minus – teilweise deutlich.

Auch die von vielen Anlegern herbeigesehnte Jahresendrallye fiel dieses Mal aus. Im Gegenteil: Die Trends des zu Ende gehenden Börsenjahres 2018 haben sich gegen Ende Dezember nochmals verstärkt – ein Phänomen, das in der Vergangenheit oftmals zu beobachten war. Dahinter stecken die so genannten „Window Dressing“-Effekte. Viele Fondsmanager nutzen die letzten Tage des Jahres, um ihre Portfolios „aufzuhübschen“. Hierbei werden die Gewinnerpapiere des Börsenjahrgangs noch vor Silvester in die Depots gekauft. So entsteht in der Jahresendabrechnung der Eindruck, dass die Portfoliomanager schon das ganze Jahr über das richtige Gespür hatten. Bei den Verliereraktien kommt es zum umgekehrten Effekt, der meist sogar noch viel stärker ausfällt: Profis schmeißen die Loser-Papiere Ende Dezember aus ihren Depots. Denn wer gibt schon gerne zu, dass er im Jahresverlauf auf die „falschen“ Papiere gesetzt hatte.

In den ersten Jänner-Tagen des neuen Jahres dreht sich der Trend dann oftmals schlagartig um. Zum einen lässt der Verkaufsdruck bei den Verliereraktien schlagartig nach. Zum anderen fahren die Profis die Übergewichtung der Gewinnertitel wieder herunter und kaufen die Loser zurück. Übertragen auf den ATX könnte es also Anfang des neuen Jahres gerade bei den Verlierer-Aktien wie RBI (Performance 2018: -26,5 %), OMV (Performance 2018: -27,6 %), SBO (-32,5 %), AT&S (-34,6 %) und voestalpine (-47,6 %) zu Gegenbewegungen kommen.



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