Die US-Notenbank macht ernst

Die US-Notenbank macht ernst

Der Trend zu steigenden Zinsen verschlechtert das Umfeld für Aktien. Teilschutz-Zertifikate können eine interessante Alternative sein.

Die Aktienmärkte haben das Jahr 2022 genauso begonnen, wie sie das alte Jahr 2021 beendet haben: mit Pluszeichen. Rund um den Globus kam es am ersten Handelstag des neuen Jahres zu Kursgewinnen. Doch die gute Stimmung hielt nicht besonders lange an, im Gegenteil: Es kehrte schnell Ernüchterung ein. Insbesondere Aktien aus dem Technologiebereich kamen deutlich unter Druck – laut Goldman Sachs kam es in den ersten Jännertagen in diesem Bereich zum stärksten Ausverkauf seit zehn Jahren.

Den Märkten stößt sauer auf, dass die US-Notenbank im Sitzungsprotokoll von Mitte Dezember, das am 5. Jänner veröffentlicht wurde, eine schnellere Anhebung der Leitzinsen signalisiert hat. Demnach haben die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses festgestellt, dass die Inflationsentwicklung höher und hartnäckiger gewesen sei, als zuvor angenommen. Angesichts der Entwicklung der Wirtschaft, des Arbeitsmarkts und der Inflation könne eine schnellere als zuvor erwartete Anhebung der Zinsen gerechtfertigt sein. Insbesondere die Preisentwicklung gibt der US-Notenbank Anlass zur Sorge. Im Dezember 2021 stiegen die US-Verbraucherpreise um satte 7,0 Prozent. Das ist der höchste Zuwachs seit fast 40 Jahren.

Die erste Zinserhöhung in den USA seit mehr als drei Jahren gilt daher als ausgemachte Sache, immer mehr Marktteilnehmer rechnen nun schon im kommenden März damit. Aktuell wird von vielen davon ausgegangen, dass im Jahresverlauf 2022 drei weitere Anhebungen folgen werden. Damit nicht genug: Zuletzt haben sich einige Fed-Mitglieder dafür ausgesprochen, schon kurz nach der ersten Zinserhöhung mit der Verringerung der Bilanzsumme zu beginnen. Damit würden auslaufende Anleihen nicht mehr ersetzt, was die Anleihekurse drücken und die Renditen entsprechend erhöhen dürfte. Dies wiederum würde Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren weniger attraktiv erscheinen lassen.

Auch in der Eurozone erreichte die Inflation im Dezember mit 5,0 Prozent ein weiteres Rekordhoch und verstärkte den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), dem Beispiel vieler ihrer Mitstreiter zu folgen und die Geldpolitik zu straffen. Die EZB gehörte noch bis vor Kurzem zu der Minderheit, die hohe Inflationsraten als vorübergehend ansieht. Doch das scheint sich nun zu ändern. Steigende Energiepreise könnten die Notenbank laut Direktorin Isabel Schnabel zu einem Vorgehen gegen die Inflation zwingen. Die Wende zu grünen Energiequellen beinhalte das Risiko einer mittelfristig höheren Inflation, sagte Schnabel in einer Rede. Damit zeichnet sich auch auf dem alten Kontinent allmählich eine geldpolitische Kehrtwende ab.  

 
 


Angesichts dieser Gemengelage dürften Rahmenbedingungen für Aktien erst einmal schwierig bleiben. Die Zeiten, in denen Anleger beinahe blind auf irgendwelche Dividendenpapiere setzten und damit Gewinne erzielen konnten, scheinen vorbei. In diesem Umfeld dürften Teilschutz-Zertifikate an Bedeutung gewinnen. Denn sie erlauben den teilweisen Schutz des eingesetzten Kapitals, ohne auf attraktive Chancen verzichten zu müssen. Egal, ob Bonus, Discount, Express oder Aktienanleihen: Die Zertifikate-Welt bietet dazu beinahe unendliche Möglichkeiten. Raiffeisen Centrobank (RCB) hat stets eine Auswahl dieser Teilschutz-Produkte in Zeichnung. Und auch im Sekundärmarkt können viele Papiere erworben werden. Dabei kann der Zertifikate-Finder der RCB wertvolle Hilfe bei der Suche leisten.



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